Das uneheliche Kind

 

Uneheliche Kinder gab es seit menschengedenken. Leider wurde aber oftmals sowohl die Mutter als auch das Kind schief angesehen. Wenn der Vater unbekannt war, erst recht. Hartnäckig wurde dann spekuliert, wer es denn gewesen sein mag. Manchmal waren die wahren Geschichten sogar in der Familie bekannt aber diese hielten sich nicht so eisern, wie die Gerüchte. Schließlich lag über der Wahrheit ein "Schweigegelübte" - über den Gerüchten nicht. Und so war es nur zu natürlich, sich im Umkreis der Frau umzusehen. Es kam ebenso der Dienstherr infrage, wie der Knecht. Nur, ein Knecht gibt nunmal keine interessante Geschichte ab. Also war es natürlich der Dienstherr und blaues Blut macht die uneheliche Geburt wieder wett.

 

Unumstritten gab es tatsächlich auch die unehelichen Kinder des Dienstherren aber nicht in dieser überaus großen Häufigkeit, wie die Familiengeschichten darum. Manchmal lohnt schon ein Blick in das Kirchenbuch, da so mancher Pfarrer dennoch den Vater eingetragen hat. Ist das nicht geschehen, wird die Geschichte für immer eine Geschichte bleiben, die wahr sein kann oder auch nicht.